|
Die "Einsiedelei" auf dem Rochlitzer Berg
Man muß schon etwas suchen, um die alte Ruine am Gipfel des Rochlitzer Berges zu finden. Sie erinnert an längst verflossene Zeiten und einen Steinmetz und Steinbruchbesitzer. Christian Gottlob Seidel, der sie einst errichtete, gilt als Bahnbrecher des Fremdenverkehrs auf dem Rochlitzer Berg. Anfang des 19. Jahrhunderts versuchte er, Fremden die rauhe Schönheit des Rochlitzer Berges zu erschließen. Hier begründete er in seinem Bruch die "Einsiedelei". Prof. Pfau schilderte sie vor 55 Jahren folgendermaßen:
"Hier standen getrennnt voneinander zwei hohe abgeschrotene Felsen, die er durch eine Vordermauer verband und zwar in sehr malerischer Weise, so daß ihr Ansehen an eine schöne Kapelle erinnern könnte. Sie bekam Gesimse, gotisierende Fenster aus Porphyr, auch zwei Bekrönungsfiguren aus weißem Sandstein, die wohl von einem Grabmal stammten. Die Tür, hinten angelegt, führte in zwei kleine Gemächer, die teilweise in alten Schutthalden ausgearbeitet wurden. Deshalb hieß der Bau in früheren Schriften auch "die Grotte". Die ganze Anlage, die in der Hauptsache heute noch steht, war zweifellos in ihrer Jugendzeit eine einzigartige Sehenswürdigkeit, die viel besucht wurde, zumal Seidel darin ein Buch auslegte, in das sich die Besucher des Bruches eintragen konnten; es begann 1817 und ist später dem Geschichtsverein dankenswerter Weise von Seidels Nachkommen geschenkt worden."
Die Einsiedelei gehört unbedingt mit zu dem Erbe Rochlitzer Historie und sollte im Hinblick auf die Wiederbelebung des Fremdenverkehrs auf dem Rochlitzer Berg für den Besucher wieder erschlossen und vor dem weiteren Verfall bewahrt werden.
|
|
|
|